Am Freitag 1. Juli 2011 war die Werkstatt wieder aktiv.
Am Programm stand die Weiterführung der Reparatur des defekten Schaltgetriebes. Es war insofern ein schwieriges Unternehmen weil wir die entsprechend langen Abzieher nicht im Werkzeugbestand hatten. Ein Mitarbeiter hat solche Abzieher genau für unser Getriebe angefertigt. Damit war es endlich möglich alle Büchsen und Zahnräder fachgerecht zu demontieren. Es musste ja die gesamte Abtriebswelle demontiert werden weil die defekte Kupplung ganz am Ende der Abtriebswelle eingebaut ist.
Aus den Reservebeständen hatten wir eine zwar gebrauchte aber gute Kupplung. Das ausführliche Servicemanual war beim Zusammenbau sehr behilflich. Schließlich sind bei der Getriebemontagen enge Toleranzen und Spiele zu beachten. Teilweise mussten Räder, Lager und Büchsen auf 100° C erwärmt werden um sie auf der Welle montieren zu können. Vor allem ist darauf zu achten das all diese Teile in der richtigen Reihenfolge montiert werden. Eine Art Puzzlespiel. Als die Abtriebswelle fertig war, wurde diese wieder mit der Antriebswelle gekoppelt. Diese Dinger sind ganz schön schwer. Die gekoppelte An- Und Abtriebswelle musste wieder zurück in den Unterteil des Getriebegehäuses. Das war nur mit der von unserer Hebevorrichtung möglich. In der Werkstatt wird diese Gerät liebevoll „Poppey“ genannt. Ohne diesen Poppey könnten wir vieles einfach nicht machen. Ganz langsam senkten wir die Welle in das Gehäuse. Hatten wir nichts vergessen, eine Toleranz übersehen oder etwas überhaupt falsch zusammenbebaut??? Mit einem leisen Knacken rastete die Welle in ihren angestammten Platz ein. Alle Zahnräder hatten das nötige Zahnspiel, super. Das offene Getriebe lässt sich mit Hand leicht durchdrehen. Alles richtig gemacht. Der Tag war aber auch vorbei. Bis das Getriebe einbaufertig sein wird ist noch ein Tag Arbeit nötig. Davon das nächste mal.
Horst hat den ganzen Tag Schaltpläne gewälzt, und im Drahtwirrwar der Vielfachsteuerung gewühlt und die richtigen Anschlussstellen für die Vielfachsteuerung zu finden. Es müssen ja 30 Drähte an die richtigen Klemmen im Wagenboden angeschlossen werden. Beim nächsten mal sollte die Vielfachsteuerung beim 564 nach Prüfung, wenn kein weiterer Fehler auftritt, wieder funktionstüchtig sein. Die Elektrik unsrer Triebwagen ist ganz schön aufwändig und macht manchmal ordentlich Kopfzerbrechen.